Neurofeedback

Neurofeedback ist eine sanfte, vollkommen schmerzfreie Therapie, die außerdem ohne Medikamente auskommt. Die computergestützte Form der Verhaltenstherapie und bewährte Methode für digitales Mentaltraining hilft, unterbewusst ablaufende neurophysiologische Prozesse sichtbar zu machen. Kinder und Erwachsene lernen so, unwillkürliche Gedankenvorgänge bewusst zu kontrollieren. Das Verfahren ist bei einer Vielzahl von Krankheitsbildern vom Vorschulalter bis ins hohe Alter erfolgreich anwendbar. 

So funktioniert es

Für die Messung der Gehirnaktivität werden EEG-Elektroden am Kopf angebracht, die das Messergebnis an einen Computer weiterleiten. Das EEG wird währenddessen in Echtzeit analysiert, sodass der Computer aus den EEG-Signalen ein audiovisuelles Feedback errechnen kann. Dieses Feedback ist an ein computergesteuertes Belohnungsprinzip gekoppelt und wird auf einem zweiten Bildschirm angezeigt.  

Das Gehirn beginnt sofort auf die Feedbacksignale zu reagieren und die Gehirnaktivität verändert sich. Die Veränderungen werden von den EEG-Elektroden aufgezeichnet und über die Signalverarbeitung wieder zurückgemeldet. So entwickelt sich ein permanenter Kreislauf, an den sich das Gehirn ständig neu anpassen muss.  

Durch dieses Training lernt das Gehirn, seine Selbstregulierungsfähigkeit zu optimieren. Dabei verbessern sich die Symptome der Fehlregulierungen und Erfolgserlebnisse entstehen, die das Gehirn motivieren, neu erlernte Selbstregulierungsprozesse immer schneller und nachhaltiger zu erreichen und auch in den Alltag zu transferieren. 

Anwendungsbereiche zur Verbesserung kognitiver und sensitiver Fähigkeiten

Anwendungs-bereiche zur Verbesserung kognitiver und sensitiver Fähigkeiten

Therapeutische Anwendungs-bereiche
 

Therapeutische Anwendungs-bereiche
 

 

Therapeutische Anwendungs-bereiche

Häufig gestellte Fragen

Die Sitzungen dauern mit allen Vorbereitungen ca. 60 Minuten. 

Die Behandlungen sind vollkommen schmerzfrei. 

Nein, bisher sind keine bekannt.

Normalerweise sind es 20 – 40 Sitzungen. Für die Beendigung der Therapie ist eine Verbesserung der elektrischen Hirnaktivität auf annähernde Normwerte in drei aufeinander folgenden Sitzungen nötig. 

Es ist durchaus möglich, dass auf eine Medikation verzichtet werden kann.

Neurofeedback gleicht einem langfristigen Lernprozess, ähnlich wie beim Schwimmen oder Fahrradfahren lernen. Das Gehirn verändert seine Aktivitätenmuster nachhaltig. Studien zeigten diese Effekte auch noch nach 6 Monaten. 

Im Moment ist der Schuleintritt das Mindestalter. Ein Höchstalter gibt es nicht, besonders älteren Menschen mit nachlassenden geistigen Fähigkeiten kann Neurofeedback helfen. 

Gerade im Erwachsenenalter kann es sinnvoll sein, seine Konzentrationsleistung zu verbessern. Neuste Untersuchungen haben eine deutliche Verbesserung der Merkfähigkeit nach einem Neurofeedbacktraining nachgewiesen. In den USA boomt diese Trainingsform in den letzten Jahren. 

Neurofeedback bei AD(H)S und anderen Störungsbildern

ADHS / ADS

Sowohl bei ADS als auch ADHS wird Neurofeedback seit Jahrzehnten erfolgreich angewendet. Bestehende Medikationen können deutlich gesenkt oder abgesetzt werden. Der Therapieeffekt ist häufig schon nach wenigen Sitzungen spürbar und kann ein Leben lang anhalten. Diese Therapie ist für alle Altersstufen geeignet. 

Depressionen

Als weiterer oder alleiniger Therapieansatz kann Neurofeedback innere Blockaden und Disbalancen identifizieren, aufbrechen und gezielt behandeln. So ist Neurofeedback in der Lage, unbewusste Problemherde aufzuarbeiten, das Körpergefühl und den Schlaf zu verbessern und den Gefühlshaushalt wieder zu stabilisieren. 

Epilepsie

Mit Neurofeedback wird das Gehirn trainiert und epileptische Anfälle seltener. Auch das Auftreten von Auren kann gemindert und die Aufmerksamkeit verbessert werden. Außerdem kann im Laufe des Trainings in vielen Fällen die Medikation reduziert oder abgesetzt werden. 

Ptbs

In enger Zusammenarbeit mit einer Gesprächs- oder Traumatherapie können durch Neurofeedback innere Barrieren überwunden und auch langfristig aufgearbeitet werden. 

Chronischer Stress

Mit Neurofeedback kann chronischer Stress behandelt und ein Bewusstsein für verschiedene Stresszustände erlernt werden. Dies hilft, Stresssituationen schneller zu identifizieren und entgegenzuwirken. 

Suchterkrankungen wie Rauchen

Um mit dem Rauchen aufzuhören, gibt es zahlreiche Therapien, die von Neurofeedbacktrainings unterstützt werden können. 

Migräne

Mit speziellen Trainings, die gezielt für Migränepatienten entwickelt wurden, ist es möglich, die Frequenz von Migräneanfällen deutlich zu verringern oder diese vollkommen einzustellen. Auch Migräne mit einhergehender Aura kann durch Neurofeedback behandelt werden. 

Schlafstörungen

Neurofeedback trainiert das Gehirn, damit es schneller in eine Entspannungsphase wechseln und somit besser einschlafen kann. Außerdem wird ihm auf diese Weise beigebracht, länger in der Regenerationsphase zu verweilen, was insgesamt zu einem gesünderen und erholsameren Schlaf führt. 

Legasthenie-LRS

Neurofeedback unterstützt Erwachsene und Kinder, indem das Sprachzentrum gezielt trainiert wird. So verbessert sich die Lese- und Rechtschreibfähigkeit deutlich. 

Angst- und Panikattacken

Mit Neurofeedback ist es möglich, unterbewusste Ängste oder Sorgen aufzubrechen und zu therapieren. Oftmals kann damit überhaupt erst ein Zugang zum Ursprung der Angst– und Panikattacken hergestellt werden.